Vogelbeeren: Stark bei Erkältung, Rheuma und Gicht

Giftig oder doch nicht? Das Wildobst führt doch zu Durchfällen und ist nur was für Vögel - oder stimmt das doch nicht?

Die Vogelbeere, besser bekannt als Eberesche, spaltet die Nation. Die knallorange bis hellrote Farbe der Wildfrüchte und deren bitterer Geschmack, erwecken den Eindruck, dass die Beeren giftig sind.

Die jedoch essbare Eberesche (Sorbus aucuparia) gehört zur Familie der Rosengewächse bzw. Kernobstgewächsen. Die Früchtchen sehen aus wie kleine Äpfel, weshalb sie im Volksmund oft auch Apfelfrüchte genannt werden.

Die Vogelbeere ist reich an Vitamin C, Provitamin A und dem Fruchtzucker Sorbit, was dazu führt, dass sie für Diabetiker gut geeignet ist.

Sind Vogelbeeren giftig oder gesund?

Der Übeltäter, der für die Verwirrung sorgt, ist die Parasorbinsäure. Diese verleiht der Frucht einen bitteren Geschmack, wenn sie vor der Reifezeit verzehrt wird bzw. es sich um wild gesammelte Beeren handelt. Demnach ja, bei der wilden Eberesche kann es ratsam sein, die Früchte nicht roh zu essen, da der Verzehr in größeren Mengen zu Magen-Darm-Problemen, inkl. Durchfällen, sowie zu Nierenschäden führen kann.

Die Früchte der essbaren bzw. der Edel-Eberesche sind roh genießbar. Am besten göhnt man sie sich im Oktober, während der Erntezeit, da die Bitterkeit dann nachlässt und die Beeren süßer schmecken.

Die Beeren sollten am besten geerntet werden, wenn der Zuckergehalt am höchsten ist, also entsprechend erst im Oktober. Wenn sich die Vögel davor nicht an ihm bedient haben, kann man von einem ausgewachsenen Baum mit einem guten Ertrag von 20-40 kg Früchte rechnen.

Nach der Ernte werden die Früchte gewaschen und die Stängel entfernt. Anschließend werden die Beeren getrocknet, damit sich die Parasorbinsäure in eine unschädliche Sorbinsäure abbauen kann.

Verwendung in der Naturheilkunde und Medizin

Die anspruchslose Vogelbeere, die auch bei uns in Deutschland an Waldrändern, Brachflächen oder Hecken beheimatet ist, weist einen hohen Vitamin-C-Gehalt aus, und zwar ganze 100 mg pro 100g Beeren. Dies ist der Grund, warum die Eberesche sich früher als wichtiges Mittel gegen Skorbut bewährt hat.

Auch bei der Stärkung des Immunsystems und bei Erkältungen sowie grippalen Infekten kommt die Vogelbeere aufgrund ihres hohen Vitamingehalts zum Einsatz.

Des Weiteren enthalten die Früchte Provitamin A und Sorbit / Sorbose, woraus der Zuckerausstauschstoff Sorbit gewonnen wurde.

Die Naturheilkunde fokussiert sich stärker auf die Blüten und Blätter der Vogelbeere. Sie kommen in getrockneter Form als Tee zum Einsatz gegen:

• Husten, Bronchitis, Heiserkeit und Stimmbänderprobleme

• Magenverstimmungen und Verdauungbeschwerden

• Hämorrhoidalleiden

• Rheuma

• Gicht

Auf PubMed, der weltweit größten medizinischen Onlinebibliothek, werden unter dem Begriff „Sorbus aucuparia“ lediglich 172 wissenschaftliche Studien aufgeführt.

Wichtig ist jedoch die Tatsache, dass diese ersten Studien die positive Wirkung von Vogelbeeren in der Krebsheilung (Antitumor-Effekte) sowie als Antioxidant bestätigen.

„Antitumor Effects of Sorbus aucuparia L. Extract Highly Saturated with Anthocyans and Their Mechanisms“ von TG Razina, EP Zueva, AV Ulrich et. al. Erschienen in Bulletin of experimental biology and medicine 2016 Nov;162(1):93-97. (PubMed, PMID: 27878717).

„Chemical composition, antioxidant, antimicrobial and antiproliferative activities of the extracts isolated from the pomace of rowanberry (Sorbus aucuparia L.)“ von Ramune Bobinaite, Charlotte Grootaert, John Van Camp et. al. Erschienen in Food Research International (Ottawa, Ont.) 2020 Oct:136:109310. (PubMed, PMID: 32846519)

„Aucuparin Suppresses Bleomycin-Induced Pulmonary Fibrosis Via Anti-Inflammatory Activity“ von Soo Yeon Lee, Soo-Yeon Park, Gyeong-Eun Lee et. al. Erschienen in Journal of Medicinal Food 2021 Feb;24(2):151-160. (PubMed, PMID: 33512266)

Lust auf Marmelade, Saft oder Likör aus der Vogelbeere?

Klassischerweise werden aus der Vogelbeere Marmelade, Gelees, Kompott, Desserts oder Kuchen zubereitet. Auch zu Sirup, Saft und Fruchtnektar lassen sich die Beeren wunderbar verarbeiten.

Weniger bekannt, dafür umso köstlicher, ist der Einsatz von Vogelbeeren als Zutat bei herzhaften Gerichten wie Geflügel, Fisch und selbstverständlich Wild.

Darüber hinaus lässt sich die Eberesche auch zu leckerem Schnaps, Fruchtwein oder Likör verarbeiten.

Eine unterschätzte Superbeere

Sie mögen zwar völlig vernachlässigt am Waldrand oder an einer Hecke wachsen, nichtsdestotrotz sind Vogelbeeren eine besondere Frucht. Ihr hoher Vitamin-C-Gehalt macht sie zu einer wunderbaren Begleiterin bei Erkältungen, Grippe und Heiserkeit.

Die Tatsache, dass die kleinen, bunten Apfelfrüchtchen auch hierzulande in Fülle wachsen, macht sie zu einer erforderlichen Gesundheitsquelle für unseren Körper. Anstatt viel Geld für exotische Beeren von fernen Kontinenten zu bezahlen, lohnt es sich umzuschauen, was unser Heimatland nicht alles zu bieten hat.

Ich kann Euch an dieser Stelle keine Eberesche anbieten, allerdings darf ich Euch eine Verwandte der Vogelbeere, die Aroniabeere und vieles Leckeres aus dieser Bio-Apfelbeere zur Verfügung stellen.

Wenn Ihr Euch bzw. Euren Liebsten etwas Besonderes und Gesundes schenken möchtet, dann schaut bei uns im Frankenaronia-Shop vorbei. Unsere leckeren Bio-Aroniaprodukte stehen Euch immer gerne zur Seite.

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Ein Hoch auf die Gesundheit!

Euer Roland

 

Bildquelle: Foto von Michal Robak auf Pexels