Wenn Schneeglöckchen zu uns sprechen

Die ersten Schneeglöckchen zeigen sich voller Freude und lassen sich von den immer stärker werdenden Sonnenstrahlen verwöhnen. Der Frühling klopft laut an der Tür, tut sich jedoch schwer mit voller Wucht hervorzutreten. Flora und Fauna müssen sich erst richtig akklimatisieren, bevor das große Erwachen gefeiert wird.

Der Winterschlaf hat gefühlsmäßig heuer länger gedauert als in den Jahren zuvor. Es war auch kälter und wir hatten öfters Schnee. Für die Natur das Beste was man sich wünschen kann, für uns Menschen natürlich auch – obwohl das nicht alle so sehen. So etwa benötigt auch unser Immunsystem ‚Schocks‘, um sich zu stärken. Ein kurzes, intensives Training, kurz kalt duschen oder ein kleiner Kälteschock nach der Sauna, haben noch keinem geschadet. Der Blutkreislauf kommt in Schwung, das Lymphsystem wird gerüttelt und die Zellen zapfen auf einmal in Energiequellen, die im Schlafmodus bzw. inaktiv waren.

Alles bewegt sich in Zyklen, genauso wie unser Leben. Jede Saison und Jahreszeit bringt Neues mit sich. Dafür muss Platz geschaffen werden. Aus alt wird neu und so dreht sich alles munter weiter.

„Energie kann weder erzeugt noch vernichtet werden. Sie kann lediglich von einer Form in eine andere umgewandelt werden.“ – Albert Einstein

Schneeglöckchen: Zart, weich und äußerst gesprächsbereit

Die Natur spricht zu uns, allerdings schenken wir den wertvollen Informationen oft nur wenig Aufmerksamkeit. Stattdessen vertiefen wir uns in Technologien und vertrauen einem Tech-Maskotchen, das sich hinter einem kleinen oder großen Bildschirm versteckt, mehr als unserer Intuition und dem, was uns umgibt.

Wer richtig hinhört, wird früher oder später nicht nur die intensive Kommunikation, die zwischen Pflanzen und Tieren stattfindet, wahrnehmen, sondern auf einer anderen Ebene sogar die Informationen dekodieren und verstehen. Dafür müssen wir wieder zu uns finden und lernen, wieder auf unser Inneres zu hören.

Schneeglöckchen sind nicht nur die Vorboten des Frühlings, sondern auch die Stimme der Reinheit. Zudem verkörpern die zarten Blümchen mit ihren weißen Kronen Neuanfang und Willenskraft. Sie mögen weich und unscheinbar erscheinen, aber ihre innere Kraft darf nicht unterschätzt werden. Dies lässt sich am besten auf einer, mit wenig Schnee oder Eis bedeckten Fläche beobachten. So schön und rein die weiße Landschaft aussieht, so harsch und herausfordernd ist gleichzeitig für die Pflanzen- und Tierwelt. Schneeglöckchen zeigen uns die magischen Kräfte der Natur, die immer wieder aufs Neue Leben auf unserem wunderschönen Planeten zum Erblühen bringen: von der Sonne elektrisch aufgeladen und mit der magnetischen Kraft der Erde, die die Wurzeln zudem mit den nötigen Mineralien und Powerstoffen versorgt, gestärkt, stoßen die Schneeglöckchen durch die Eis- bzw. Schneedecke und läuten den Frühling ein.

Aber was können uns Schneeglöckchen auch noch jedes Jahr aufs Neue mitteilen?

Wusstet Ihr, dass ihr Wachstum in erster Linie auch wichtige Indizien für den Wohlstand und die Balance der entsprechenden Bodenfläche sind? Schneeglöckchen wachsen nicht nur am Wald- oder Ackerflächenland, sondern sehr wohl auch in der Stadt. 

Habt Ihr schon mal darauf geachtet, wo die kleinen weißen Blümchen ihre Heimat aussuchen? Warum kommen sie an bestimmten Flecken im Park häufiger vor als an anderen Orten? Was sagen die jeweiligen Muster aus?

Klar kann man viel reininterpretieren, denn immerhin handelt es sich um Informationen und Daten, und da spielt die Perspektive des jeweiligen Beobachters eine ausschlaggebende Rolle.

Wenn wir von der Dichotomie und der dualen Weltbetrachtung „richtig“ / „falsch“ Abstand nehmen, dann erlauben wir die Vielfältigkeit der Betrachtungsweisen, ohne unsere Einzigartigkeit dabei zu verlieren.

Die märchenhafte Realität

Die Natur zu ignorieren ist keine weise Entscheidung. Ihr nicht zuzuhören, führt uns in die Einsamkeit. Wir sind mit den Pflanzen und Tieren tief verbunden, auch wenn wir uns lieber mit Technologien umgeben, anstatt auf unsere Intuition und unseren inneren Kompass zu hören.

Wir leben in einer chaotischen, auf Konsum orientierten Welt. An den meisten geht das Leben, während sie am Laptop oder am Smartphone sitzen, buchstäblich vorbei. Kontakte werden nicht mehr gepflegt und die Kommunikation leidet entsprechend. Kein Wunder, dass wir mittlerweile von einer Epidemie der Depressionen und Angst sprechen.

Die Erdung fehlt. Das Natürliche wird ignoriert bzw. degradiert. Hauptsache der Dopaminkick passiert schnell und immer öfters. Auf Schneeglöckchen und ihr Territorium achten? Nicht doch, wenn wir Shopping-Malls, Nachrichten Apps und Social Media haben. Wer kuckt schon was rundherum passiert? Wer weiß schon, welche Jahreszeit gerade ist?

Jeder von uns entscheidet, wem bzw. was er seine Aufmerksamkeit - und damit sein wertvollstes Gut - schenkt. Ja, unser wertvollstes Gut ist nicht Zeit. Es gibt etwas viel Wertvolleres: Es ist unsere eigene Lebenskraft und -energie.

Schneeglöckchen sind die ersten Blümchen des Jahres, die ziemlich klar mit uns sprechen. Nehmt Euch Zeit und hört bewusst hin: was sagen sie Euch? Was lehren Sie Euch für Euren Alltag? 

⭐⭐⭐⭐⭐

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Ein Hoch auf die Gesundheit!

Euer Roland

Bildquelle: Foto von Jack Blueberry auf Unsplash